Wankelmut der Herzen

Wankelmut der Herzen

 

 

IMG_7561

Fotos: Landesmuseum Württemberg

 

Die Liebe sprengt alle Grenzen. Ihre unbändige Kraft wird in Liedern besungen, in Gedichten vergöttert, in Epen erstritten.

Wie eine Naturgewalt trotzt sie allen Regeln und rüttelt an vermeintlich festen Werten. Denn Begriffe wie Nation, Alter, Religion oder Geschlecht kennt sie nicht. Und so wurden Spielarten der Liebe seit Jahrhunderten verteufelt und beschnitten. Sei es die Liebe zum eigenen Geschlecht, sei es die Liebe über soziale Klassen hinaus, sei es die freie Liebe von Frauen.

Sünde, Ekel und Perversion haften diesen Tabus der Liebe an. Doch war dies schon immer so? Wann und zu welchem Zweck waren Liebeskonzepte Wandlungen und Verboten unterworfen? Und gibt es „DIE“ Liebe überhaupt?

Daher sucht denn jeder beständig seine andere Hälfte. So viele Männer richten ihre Liebe auf die Weiber, und die meisten Ehebrecher sind von dieser Art, und ebenso wiederum die Weiber, welche mannsüchtig und zum Ehebruch geneigt sind.

Die Männer, die ihre Freude daran haben, neben den Männern zu ruhen und von Männern umschlungen zu werden, sind die gerade die trefflichsten von den Knaben und Jünglingen, weil sie die mannhaftesten von Natur sind.


(Platon: „Symposion“)

Das musikalische Stationentheater „Wankelmut der Herzen“ spürt den Tabus und Verboten der Liebe nach. Auf Sockeln und in Glasvitrinen performen Musiker*innen als lebende Statuen Madrigale von Claudio Monteverdi zu Themen wie Begehren, Geschlecht, Körper und Sexualität und setzen sich so mit der Entwicklung von Liebeskonzepten in Europa auseinander. Die Körper der Musiker*innen werden zu Exponanten und so wandelt das Publikum durch diese theatrale Ausstellung und taucht ganz ab in die unerzählte Historie der Zärtlichkeiten.

Besetzung:




Künstlerische Leitung:

Musikalische Leitung:

Motion-Design:

Iris Schwarz & Simon Greiner

Sounddesign:

Kostüm- und Bühnenbild:

Hannah Ebenau & Johana Gomez



Schauspiel/ Gesang:


Lust:

Ekel:

Scham:

Schmerz:

Neugier:

Theorben:

Leon Jänicke, Jacopo Sabina

Premiere: 09.08.2019, Württembergisches Landesmuseum